Dank für Glückwünsche. Dieses Jahr soll wieder ein neuer Anbau realisiert werde, für welchen der Abt hoffnungsvoll reiche Beiträge und Materialien von unseren dortigen Herrschaften erwartet.
Den vom Brand betroffenen Rotweiler Bürgern möge der Statthalter in seinem Namen 10 Louis d’or und aus dem Kirchenvermögen von St. Panthaleon 2 Louis d’or spenden. Da sich solche Vorfälle in letzter Zeit öfters ereigneten und weil der Klosterbau viel Geld kosten, müsse er zurückhaltend sein. Er hofft, dass die Reise von P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] nicht durch einen Einfall der Franzosen in Schwaben verhindert werde. Zudem sei auch die Situation in der Schweiz kritisch. Er betet, dass Gott das Vaterland vor Kriegsdrangsalen verschone. Er erwartet P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] und den Oberamtmann bald in Muri begrüssen zu dürfen.
Zur Situation meint der Abt, dass sie immer noch besser gestellt sind als Tausend andere. Er erwartet Berichte zur Lage in den Herrschaften und zu den Gesundheitzuständen der Mitbrüder.
Der Abt sieht seine Freude und Hoffnung aus dem letzten Brief bestätigt. Gott hat ihnen viel Gutes getan. Es sei gut gewesen, dass er P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] die Sache mit Dettensee anvertraut habe. Sie verdienen gegenüber den anderen Untertanen keinen Vorteil. Nur soll man versuchen, mit diesen Leuten nicht in endlose Diskussionen zu geraten. Er kommt kurz auf das Dankesschreiben von Beck (A.IV.VII.21.3) zu sprechen.
Dank für die Namenstagswünsche und heiligen Messopfer. Es geht um die Beiträge von Dettingen an die Unkosten der als notwendig erkannten Turm- und Kirchendach Reparation. Er hofft, dass der Statthalter von Diessen seinen Brief mit beigelegten Bittschreiben von Jörg Dettlin, Wirt zu Diessen, erhalten habe. Er danke Gott, der die gerechten Waffen der gegen die Franzosen streitenden Mächte gesegnet hat. Und er fordert auf in diesem Sinne weiterzubeten.
Der Abt gibt die Erlaubnis die Fasttage nach der neuen Verordnung des Bischofs von Konstanz zu halten. Die gewöhnlichen Regular Festtage sollen aber in Abwesenheit von Gästen nicht unterlassen werden.
Der Abt sandte ein Dankesschreiben nach Konstanz betreffend der Zollbefreiung der Rechsritterschaft in Schwaben. Das Don Gratuit nach Wien habe sich doch schon einige Male für das Kloster günstig ausgewirkt. Ob auch Dettensee als eine unmittelbare Reichsherrschaft in das Privileg der Zollbefreiung miteingeschlossen sei, werde sich zeigen, wenn man davon Gebrauch mache, da im Dokument lediglich von „ritterschaftlicher Herrschaft“ gesprochen werde.
Der Abt vernahm, dass am 17.8. in Glatt zwei Häuser abgebrannt seien. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] werde inzwischen die Höhe des Schadens erfahren haben. Woher kam der Brand? Was erhalten die Brandgeschädigten als Hilfe von Mitbürgern und was können sie von den herrschaftlichen Untertan an Holz erwarten? Was wäre geschehen, wenn das Feuer weiter um sich gegriffen hätte wie im Vorjahr in Sulz? Möglicherweise sollten alle Feuerstätten kontrolliert werden.
P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] erhielt ein Schreiben vom Wiener Agenten bezüglich des Dettensee’er Streits zwischen Portia und Schleitheim. Abt Gerold bemerkt dazu, dass ihn der Bericht beruhigt habe. Wenn aber Schleitheim nicht solvent sei, könnte es sein, dass Fürst Portia das Kloster um Zahlung der 10'000 R samt Zinsen bitte und zwar mit der Begründung, dass Muri dem Verkäufer die Gelder bis zur völligen Klärung des Rechthandels nicht hätte zahlen sollen.
Er dankt für die Glückwünsche zum Namenstag. Der Abt freut sich auf den Besuch von P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] in Muri im Sommer oder Herbst, fordert ihn aber auch auf seine Gesundheit zu achten. Es wäre gut, wenn der Oberamtmann ihn begleiten würde. Er soll ihm berichten, sobald der Besuchstermin feststehe.
Brief worin der Fürstabt Gerold Meyer berichtet, er habe in Ulm von einem Reichsgrafen ein Silberservice gekauft, welches der Statthalter bezahlen soll. Das Silberservice inklusive Koffer wurde für den Preis von 4241 fl. 52 Xr. gekauft. Früherer Besitzer des Service war ein Reichsgraf. Der Kauf wurde über den Ulmischen Ratsverwandten und Buchführer Gaum abgewickelt. Das Geld ist an den Bruder von Herr Gaum, Universitäts-Syndicus zu Tübingen gegen Quittung zu zahlen. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler], Ökonom in Dettingen, möge die Rechnung bezahlen, aber der Sicherheit wegen persönlich dorthin gehen, um bei allfälligen Unstimmgkeiten Einspruch erheben zu können. Sollten in Glatt und Dettingen Silbersorten vorrätig sein, sollen diese zur Zahlung mitverwendet.
Der Abt bittet P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] um genauere Angaben über den Hof zu Trillfingen zu berichten, da er von anderer Seite vernommen hat, dieser sei durch eine zweifelhafte Hypothek belastet.
Der Abt meldet die Ankunft des Schreiners von Dettingen in Muri, der mit Frischlingen, Lerchen, Fasanen und Provence-Öl gekommen sei. Nur der Hirsch wurde vom Zollamt zurückgehalten, was den Abt stutzig machte. Er vermerkt, dass der Abt Leodegar Salzmann von Engelberg als Ersatz ein gutes Gamsstück geschickt hat, so dass er auf den Hirschen verzichten konnte. An seine Durchlaucht Herr Marktgraf wurde ein Gesuch wegen Zollbefreiung für Wein geschickt, das dem Abt gefiel. Er fragt nach der Gesinnung des Landvogtes von Rottenleng und erkundigt sich wegen des Dettinger Blutbannes. Meldet, dass er von der Reise samt Begleiter gut heimgekehrt sei und dankt nochmals für die gute Betreuung, die er von den Confratres erfahren habe.
Wegen dem Inquisiten wird der Kanzler durch den Expressen dem Oberamtmann das Nötige übergeben. Aus wichtigen Gründen entschloss ich mich (nach dem Giglischen Parére) diesen Burschen zu ewigem Kriegsdienst (ad perpetuam militiam) zu verurteilen und vorzusehen, dass er wohl verwart einer Sardinisch-Spanisch- oder Neapolitanischen Werbung übergeben werde (ein solches Büro sei in Schaffhausen oder Rheinau).
Abt Gerold meldet P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] schnellstmöglich das Eintreffen der Pakete in Zürich und hofft das er noch nicht nach Strassburg geschrieben hat. Die Kisten werden jetzt dann geöffnet und überprüft ob alles in Ordnung sei.
Es wird ein Arbeits- u. Zuchthaus in Ravensburg geplant und die Herrschaft Glatt wurde angefragt sich mit einem Gründungsbeitrag und einem jährlichen Beitrag (100/20 R) zu beteiligen. Der Abt hat grosse Bedenken, holt zusätzliche Informationen ein, kommt im Brief vom 7.12. erneut darauf zu sprechen und entscheidet negativ.
Der Abt berichtet der Dettinger Schreiner habe Schriften und Gelder wohlbehalten nach Muri gebracht. Er habe noch nicht Zeit gehabt alles zu kontrollieren, aber es werde wohl in Ordnung sein. Der Abt hofft, dass 1785 die Ausgaben entscheidend kleiner ausfallen werden. Probleme mit dem Dettinger Schäfer, ein wilder, zornwütiger, vor allem eigensinniger Mann. Man soll ihn beim Oberamtmann anzeigen, dabei aber darauf achten, dass die Leute nicht eigenmächtig und gewaltsam gegen ihn vorgehen, da dies der Herrschaft zur Last gelegt werden würde. Er erwähnt, dass er dies selber erlebt habe als er dort als Pater tätig gewesen war. Zum Ulmischen Kapital hält er fest, dass die Rückzahlung entweder schon fällig gewesen sei oder es demnächst werde. Er warnt diese ja nicht zu versäumen. Wünscht P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] gute Fastenzeit.
P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] hat dem Abt die Gründe der noch nicht erfolgten Heimzahlung des Ulmischen Kapitals erklärt und der Abt akzeptiert diese. Das Kapital wird noch stehen gelassen. (Die Ratifizierung war am 21. November 1781 erfolgt.) Fragt nach der Sicherheit, da nur die Regierung und Kammer zu Freiburg und nicht der höchste Lehensherr selbst unterzeichnet haben. Es war vorgesehen den Oberamtmann mit der Besorgung der Jurisdiktionalien zu betrauen, was dem Abt jedoch nicht gefällt. Er habe ihm selbst geschrieben, dass es ihm lieber wäre, wenn er nur einem und nicht zwei Herren dienen würde.