Der Fürstabt ist unzufrieden, dass man entgegen seiner Weisung P. Ambrosius Bloch statt P. Josef Huber zum Unterpfarrer gemacht hat. Weiter ist er der Meinung, dass P. Meinrad Bloch nicht nur das Amt sondern auch den Rang eines Subpriors übernehmen soll. Und er schreibt über das Kanzlerhaus.
Der Abt schreibt aus Jestetten, wo er hingeflüchtet ist. Vergangenen Sonntag habe er in Begleitung von P. Beda Mösch [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Beda_M%C3%B6sch ] sowie P. Benedikt Suppiger [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Benedikt_Suppiger ] um 8 Uhr seine Wanderschaft angetreten. Gott allein wisse, ob und wann er nach Muri zurückkehren kann. Vorläufig halte er sich im Pfarrhaus der Rheinauer Pfarrei Jestetten auf. Der Rheinauer Abt habe sich wegen des Aufstandes seiner eigenen Untertanen ebenfalls von seinem Kloster entfernt. Solothurn sei durch treulose Verräterei den Franzosen ausgehändigt worden und dabei hätten über 2000 Berner entweder ihr Leben oder ihre Freiheit verloren. Das Gerücht geht um, die Franzosen wollen gegen Aarau und von dort gegen das Freiamt vorstossen. Sie seien aber von den Bauern in der Stadt Solothurn eingeschlossen und somit am weiteren Vordringen gehindert worden. Man drohe ihnen Solothurn in einen Steinhaufen zu verwandeln. Die Schweiz sei am Ende und bankrott. Der Abt fragt, wo er hingehen solle, da er nicht am Ort seines jetzigen Aufenthaltes bleiben könne. Er vermutet, dass P.tas J.a Auskunft und Rat geben kann. Er soll nicht zögern und Rat senden. Einige weitere Mitbrüder aus Muri werden inzwischen auch von dort weggegangen sein. Er mag nicht mehr weiter schreiben. [Es folgt eine aussergewöhnliche Schlussfloskel zur Unterschrift.]
Die von P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] am 11. Juni nach Oftringen geschickte Expresse hat ihn dort nicht mehr angetroffen, weil er zwei Tage zuvor nach Konstanz verreist war und sich jetzt im Reichskloster Peters Lausen aufhalte. Er wolle noch einige Sachen bezüglich Kloster und seiner Person mit dem Nuntius regeln, der zur Zeit im Jagdschloss Hegau ist. Auch mit dem Bischof möchte er in Meersburg einiges besprechen. Er ist froh erfahren zu haben, dass er mit Sicherheit in Glatt wohnen könne. Er würde – wenn nichts dazwischen komme – in ca. 14 Tagen dorthin kommen. Der von Herrn von Summerau ausgestellte Pass nach Wien ist in Ordnung. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] soll alles Unwichtige zurückstellen bis er nach Glatt komme.
Der Fürstabt ist zufrieden, dass den Pfarrern von Boswil und Bünzen eine bestimmte (finanzielle) Kompetenz erteilt wurde, aber sie sollen darüber Rechnung stellen. Von einem Bett für Margreth, die abziehende Häuserin, will er nichts wissen, gestattet aber eine Douceur von 2 Louis d'or.
Der Fürstabt schreibt über vier Mitbrüder, die aus eigenem Antrieb ins Kloster zurückgekehrt sind, darüber dass P. Otmar Bossart neu die Zinseinnahmen besorgt sowie über das Handgelübde, die Tätigkeit seines Bruders in Bern und über Fr. Coelestin Werder.
Der Fürstabt meldet die Gratulation des Verwalters und das in einem Ziboriumvelum bestehende Geschenk der Verwalterin. Er schreibt über P. Leodegar Schmid, der sich wieder nach Glatt zurückwünscht, über die Schule und darüber, dass er nicht will, dass P. Josef Huber nach Boswil komme.
Der Fürstabt fragt ob es nicht jetzt, da man Glatt verlassen müsse, ratsam wäre P. Basil Hausheer nach Boswil zu versetzen. P. Josef Huber soll im Kloster bleiben. Er erkundigt sich nach seinem Quartier im Kloster bei seiner Rückkehr.
Der Fürstabt möchte P. Josef Huber nicht mehr als Pfarrer in Homburg einsetzen. Er will nicht, dass der Pfarrer von Muri im Kanzlerhaus wohne und beklagt sich über die Romreise das Fr. Coelestin Werder.
Der Fürstabt billigt das Benehmen gegenüber Jakob Werder (Fr. Coelestin). Zudem wünscht er P. Luitfried Faller von Boswil zu entfernen. Statt P. Josef Huber möchte er eher P. Ambrosius Bloch als Ersatz.
Der Fürstabt billigt, dass P. Bonaventura Weissenbach zum Pfarrer in Boswil, P. Ambrosius Bloch zum Pfarrer und P. Karl Brandenberg zum Unterpfarrer in Muri gemacht werden. P. Josef Huber hält er hingegen für nicht geeignet.
Der Fürstabt schreibt über Mutationen in Boswil und Muri. Er will P. Josef Huber nicht in Homburg einsetzen und verbietet die Trennung der Haushalte in Boswil. Zudem schreibt er über die Disziplin beim Tischlesen und ist unzufrieden, dass Fr. Coelestin Werder nicht mehr im neuen Katalog steht. Er erwähnt ein Gedicht von P. Ignaz Infanger.
Der Fürstabt verlangt, dass ein oder zwei Religiosen nach Glatt kommen mit einem mit drei Pferden bespannten Wagen, um ihm abzuholen. Glatt und Biessenhofen will er säkularisieren lassen.
Der Fürstabt ist der Meinung, dass der Katalog-Verfasser eine Rüge erhalten soll. Er ist erstaunt über die Dispens Fr. Coelestin Werders. Die Deportierten werden nach Hause kommen.
Der Fürstabt berichtet von einem in der Schweiz existierenden schlimmen Projekt gegen die Klöster. Über die Konvent-Beichtväter und eine Veränderung in der Präzeptur.
Dankt, dass P.tas J.a glücklich in Klingenberg angekommen sei. Dann kritisiert der Abt von einem Memorial zu Gunsten der Klöster an die helvetische Regierung, das ihm nur halbwegs gefalle. Es wäre besser geeignet als Druckschrift für das Volk. Die neu aufgestellte Regierung sei ohnehin mit Geschäften überladen. Der Abt ist froh, dass das Memorial noch nicht nach Bern geschickt wurde. Der 1. Landammann ist in Paris. Der Abt fragt sich, ob er wohl etwas erreiche und für die Schweiz bald bessere Zeiten kommen. Vom Dekan hat er erfahren, dass der helvetische Verwalter in Klingenberg vor der Abreise noch zu P. Johannes Borsinger [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Johannes_Evangelist_Borsinger] gekommen war und sie noch einige Dinge besprechen konnten. [Offenbar wurde die Verwaltung von Klingenberg wieder dem Kloster übergeben und P. Johannes war nun der 1. Ökonom nach den unruhigen Jahren.] Der Hausmeister sei ein geübter, ehrlicher und treuer Diener, der ihm viel helfen könne. Er soll vorsichtig sein und alle Schriften genau durchgehen. Bei wichtigen Zweifeln soll er den Dekan fragen. Wohl entstand in Klingenberg und Sandegg viel Schaden. Dennoch es nützt nichts zu jammern. Es sei noch zu früh um mit der Pfarrei Abmachungen zu treffen.