Handelt vom Gerücht Monika Mentschlerin aus Dunningen, die angeblich seit vielen Jahren ohne Speis und Trank und Schlaf zugebracht habe, sei als Betrügerin entlarvt worden und esse und trinke jetzt wo sie eingesperrt lebe wie ein normaler Mensch. Der Abt wundert sich, dass dies nicht schon lange entdeckt wurde und viele angesehene Personen (geistlichen und weltlichen Standes) getäuscht worden waren. Er bitten P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] um genauere Informationen bezüglich dieser Angelegenheit.
P. Luitfried Faller [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Luitfried_Faller] habe ihm zwar zum Namenstag geschrieben, aber nichts über seinen Zustand geschrieben. Er werde ihm nun schreiben „verbis suavissimis“ „um sein niedergeschlagenes Gemüt wiederum aufzurichten“.
Der Abt wundert sich, dass der Tod des Praesidenten von Ulm von Freiburg aus nicht gemeldet worden sei.
Kapitalbrief und Lehenkomens sollten beide in Abschrift in Glatt liegen. Falls nichts gefunden wird, soll dies nach Muri gemeldet werden. Es werde dann eine neue Kopie gesendet.
Das Regional-Gutachten über den Dettinger Blutbann sei schneller nach Wien abgegangen als vermutet. Der Abt sieht nun mit Scham einer entsprechenden Hof-Resolution entgegen.
Das Unglück vom 10.5.81 betrifft Dettingen, Diessen und Dettensee am . Für die Untertanen ein hartes Schicksal. Um was genau es sich handelt, ist nicht ersichtlich, jedenfalls betrifft es Juden (Z.B. Israel Veit, Ruben Josef, der Hirschlowisser Witwe Sohn).
Betrifft Besserische Schuldsache. Ein weit abgelegenes Gut sollte man besser verkaufen, weil daraus wenig oder gar keinen Nutzen zu ziehen ist.
Frau Volmer, eine ehrliche Frau, hat einen grossen Verlust bezüglich ihrer Pension erlitten. Ihr können rückständige Zinsen erlassen werden. Sie soll nur das Kapital von 300 fl. (ohne Zinsen) zurückzahlen.
Vor kurzem hat der Abt ein Schreiben der Regierung von Donaueschingen erhalten mit der Ankündigung, dass das durchlauchte Haus mit nächstem St. Michaelstag die Pfandherrschaft Riedöschingen durch Zahlung des darauf haftenden Kapitals einlösen wolle. Er habe dies nicht akzeptiert, da die vertragliche Kündigungsfrist 1 Jahr betrage und zudem einige Vertragspunkte noch geklärt werden müssen. Es könnten hier diverse Verdriesslichkeiten auf uns zukommen.
2 Boten brachten Geld nach Muri. Der Abt fragt, ob P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] nicht Gelegenheit habe, diese Münzen während des Jahres in Gold zu wechseln. Als er selbst als Stadthalter in Glatt gewesen war, hab er stets versucht solche Lieferungen in Gold zu wechseln. Der Abt befürchtet, dass das Hochwasser, das im Januar in den benachbarten Regionen von Glatt Schaden angerichtet habe, auch Glatt geschädigt habe und bittet um einen Bericht.
Das medizinische Gutachten zu P. Luitfried Faller [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Luitfried_Faller] sei zu kurz, als dass man daraus erkennen könne, zu welchem Grad der Melancholie der Patient leide. Daher könne er ihn nicht allein zur Quelle Gurwies zu senden. Wenn er selber nichts zur Genesung beitrage, könne man ihn senden wohin man wolle, es nütze nichts.
Das Gesuch von Graf zu Schramberg soll mit höflichen Worten abgelehnt werden. (Als Gründe nennt der Abt, u.a. dass die ersten Information von P. Adalbert Renner [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Adalbert_Renner] auf falschen Angaben des Grafen beruhten hatten.)
Über das Wiener Hof-Dekret über Todesurteile gegen Missetäter. Gedanken in Zusammenhang mit der hängigen Angelegenheit des Dettinger Blutbannes.
Wegen dem Inquisiten wird der Kanzler durch den Expressen dem Oberamtmann das Nötige übergeben. Aus wichtigen Gründen entschloss ich mich (nach dem Giglischen Parére) diesen Burschen zu ewigem Kriegsdienst (ad perpetuam militiam) zu verurteilen und vorzusehen, dass er wohl verwart einer Sardinisch-Spanisch- oder Neapolitanischen Werbung übergeben werde (ein solches Büro sei in Schaffhausen oder Rheinau).
Bericht über grössere Ausleihungen an das Haus Fürstenberg mit Einverständnis des Kapitels. Alle weiteren Gesuche (z.B. von Sigmaringen) werden auf längere Zeit negative Antworten erhalten.
In Neckarhausen war zwischen Tagelöhner aus Glatt und Wilhelm Jung, Fabrikmeister in Neckarhausen, Streit entstanden. Abt Gerold Meyer [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Gerold_Meyer] schreibt, dass er diese Sache entscheiden werde, wenn drei Punkte durch ein rechtliches Gutachten des Oberamtmannes geklärt seien. Er führt die drei Punkte aus und fügt an, dass ihm lieber wäre, wenn die Angelegenheit freundschaftlich gelöst würde und empfiehlt dies beiden Seiten zu versuchen. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] hatte in seinem letzten Schreiben vom Dettinger Blutbann geschrieben und der Abt hat dies dem Kapitel vorgetragen. Wenn kein anderer Weg der Bezahlung möglich sein sollte kann Geld und Fruchtgefälle für die Allodialisierung des Blutbannes neben dem Blutbann von Bittelbronn angeboten werden. Detail und Vorgangsweise überlässt der Abt der Klugheit von P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler]. PS: Sollte der Prälat von Zwiefalten noch in der Nähe weilen, soll er ihn grüssen.
Es sei ihm recht, dass die Fronstreitigkeit beendet sei. Doch hoffe er, dass die Taglöhner nicht durch Drohungen zu diesem Vergleich gezwungen worden seien. Weil der bisherige Schulheiss Anton gestorben ist, soll sich P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] um einen tauglichen und friedlichenden Nachfolger für Dettingen kümmern. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] hatte um Erlaubnis gefragt, im nächsten Monat nach Stuttgart reisen zu dürfen, weil der russische Grossfürst Pawel Petrowitsch [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_I._%28Russland%29] zu Besuch dorhin komme. Der Abt schreibt, dass er früher ähnliche Bittgesuche anderer Patres erhalten und diese fast immer abgewiesen habe. So möge er es ihm nicht verübeln, wenn er diese Bitte auch nicht erfülle (gibt Gründe an).
Weihnachtswünsche und Dank für heilige Messen. Kaufbrief über den Blutbann zu Glatt habe er noch nicht gefunden, werde aber weitersuchen. Dem Obervogt zu Kaiserstuhl Baron von Landsee möchte er die Lehenträgerei nicht übertragen, da dieser kein gutes Vorbild, ziemlich alt und ein Trinker sei. Er werde die Sache daher noch gründlich überdenken. Schreiben von Herrn V. Urints erhalten – ein schlauer Hund (Cavalier) mit Flausen im Kopf. Je eher er ihn los werde desto besser.
Das Dettinger Fuhrwerk ist samt dem schönen Hund in Muri eingetroffen. Manche Feiertage waren abgeschafft worden (Josefinismus) aber die Glatter Bevölkerung anerkennt das nicht. Strassenbau, Reise nach Glatt.
Der Abt bestätigt den Empfang des Gutachtens (cf. Nr. 39). Er habe es eingehend studiert und auch einigen Senioren vorgelegt. Die Frage, ob solche, die in Glatt zwar kein Haus aber Güter besitzen, auch zu Frondienst verpflichtet seien entscheidet er positv. PS: Es sei ihm unmöglich in Zukunft dem Fürst von Sigmaringen Geld zu leihen.