Der Abt dankt für die Zustellung der letztjährigen Rechnung des Ökonoms in Glatt. U.a. für den Tafel-Service soll der Ökonom eine spezifizierte Rechnung anfertigen. Die Zahl der Teller soll noch um ein Dutzend vermehrt werden. Von den Tafel-Platten Nr. 2 soll ein Zusatz von 4 Platten geschehen, da er diese für die brauchbarsten halte. Er vertraut auf Qualitätsware. Mit der Auftragserteilung für 8 versilberte Leuchter aus Metall soll er noch zuwarten, da es nicht eilt und diese möglicherweise in der Nachbarschaft gemacht werden.
P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] hatte berichtet, dass der störende Umtrieb durch Herrn Baron von Vrinz zu Ende und der Abt erleichtert sei. Der 2. Bericht von der Glattischen Angestellte (Beschliesserin) sei bedenklich. Solange sich eine Person um christliches Benehmen bemühe, solle man bei minderen Fehlern nachsichtig sein. Jeder Mensch macht gelegentlich einen Fehler.
Hofmaler Zick schrieb an Abt Gerold und P. Leonz soll eine Abschrift des Briefes haben. Der Abt bittet P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] diesen Brief in seinem Namen zu beantworten und mitzuteilen, dass die Kirche in Muri nicht umgebaut werde und, dass er aufgrund seines Alters allfällige Gemäldebestellungen oder –Restaurationen seinem Nachfolger überlassen würde. Zick scheine keine Minderwertigkeitsgefühle zu haben.
Der Abt dankt für die Namenstagswünsche. Sein letztes Antwortschreiben sei am 5.4. von Muri abgegangen und sollte inzwischen in Glatt eingetroffen sein.
Der Fürstabt dankt ihm für seine Reise nach Muri. Er teilt ihm seine Ansicht über dortige Persönlichkeiten mit, schreibt über die Klagen bezüglich der schlechten Wirtschaft der Verwaltung und hofft auf eine baldige Befreiung von Klingenberg.
um die im letzten Schreiben erwähnte Angelegenheit eines Juden. Hier folgen zwei Abschriften der amtlichen Unterlagen. Es geht um das Konfiskationsrecht extra Territorium. Hinter dem ausführlichen Bericht verbirgt sich wohl folgendes Geschehen: Der Jude von Nordstetten hat einem Bürger der Herrschaft Glatt Geld geliehen. Dieser konnte die Schuld nicht oder nicht rechtzeitig begleichen. Nun wollte der Jude Eigentum des Glatter Bürgers konfiszieren, wobei ihm der Glattische Oberamtmann noch hätte behilflich sein wollen. Das Reichsgesetz besagt jedoch, dass Konfiskation auf fremdem Territorium nicht gestattet ist. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] hatte sich unglücklicherweise während ¾ Jahren nicht um diese Angelegenheit gekümmert.
um das Dettenseeische Memorial. Die dortigen Untertanen sollen ihre Anliegen rechtzeitig einreichen damit er Zeit habe zum Beraten und Überdenken. Es ging hier offenbar um Einrichtung einer Frühmesserei. Er verweist auf ähnliche Lage in der Umgebung von Muri, wo auch manche Kirchgänger weite Wege zur Kirche haben.
Er zeigt sich befriedigt, dass das Schrambergische Gräfliche Kapital durch Hypothek und Bürgschaft sicher gestellt worden sei.
Danke für die durch den Dettinger Schreiner überbrachten 300 Louis Neufs. Wirtschaftlich-rechtliche Angelegenheiten sowie der schlechte gesundheitliche Zustand von P. Martin Zuber [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Martin_Zuber] werden diskutiert.
Der Abt erhielt ein Bittgesuch vom durch Brand schwer beschädigten Reichsstift Gengenbach. Er sendet das Schreiben an P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] weiter und trägt ihm auf dieses zu beantworten und 6 Louis d’or spenden. Auch in der Schweiz gibt es ähnliche Unglücksfälle. Doch wegen des geplanten Neubaus, der einige 100'000 fl kosten wird, ist finanzielle Hilfe im grossen Stil nicht möglich.
Er fragt wie es mit dem Blutbanngeschäft in Wien stehe.
Er wartet auf den Bericht von der Kurie Konstanz wegen Dettensee.
Der Abt ist zufrieden mit der Lieferung des Oberamtmannes und dankt P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] für seine Bemühungen. Er soll dem Oberamtmann eine Douceur von 6 Louis d’or schenken. Er fügt seinem Brief ein Schreiben des päpstlichen Hausprälaten Beck bei. Ebenfalls fügt er einen Brief vom geheimen Rat seiner hochfürstlichen Durchlaucht von Trier mit dem Titel „Bitte an das deutsche Publikum um Unterstützung eines in Franken für französische junge Geistliche gegründeten Seminars“ an. Der Abt erachtet dieses Anliegen als wichtig und gibt Anweisung 40 Louis d’or zu senden (30 aus dem herrschaftlichem Geld und 10 aus dem Kirchenvermögen von St. Pantaleon). Später gäben sie dann nichts mehr. Dispens für die Fastenzeit aus Rücksicht auf P. Leonz Bütlers [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] Gesundheitszustand.
Er dankt für die Glückwünsche zum Namenstag. Der Abt freut sich auf den Besuch von P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] in Muri im Sommer oder Herbst, fordert ihn aber auch auf seine Gesundheit zu achten. Es wäre gut, wenn der Oberamtmann ihn begleiten würde. Er soll ihm berichten, sobald der Besuchstermin feststehe.
Der Abt berichtet der Dettinger Schreiner habe Schriften und Gelder wohlbehalten nach Muri gebracht. Er habe noch nicht Zeit gehabt alles zu kontrollieren, aber es werde wohl in Ordnung sein. Der Abt hofft, dass 1785 die Ausgaben entscheidend kleiner ausfallen werden. Probleme mit dem Dettinger Schäfer, ein wilder, zornwütiger, vor allem eigensinniger Mann. Man soll ihn beim Oberamtmann anzeigen, dabei aber darauf achten, dass die Leute nicht eigenmächtig und gewaltsam gegen ihn vorgehen, da dies der Herrschaft zur Last gelegt werden würde. Er erwähnt, dass er dies selber erlebt habe als er dort als Pater tätig gewesen war. Zum Ulmischen Kapital hält er fest, dass die Rückzahlung entweder schon fällig gewesen sei oder es demnächst werde. Er warnt diese ja nicht zu versäumen. Wünscht P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] gute Fastenzeit.
Es geht um einen Beitrag für ein Institut Reichshofratsagentischer Witwen. Zuvor Korrespondenz mit dem Reichsprälaten von Zwiefalten. Der Abt lehnt ab und begründet dies. Dazu lobt er auch P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] wegen dessen Ablehung eines Geldansuchens von Sigmaringen.
Der Abt wünscht als Dienstangestellte für Glatt lieber ledige Leute, weil es schwerer sei mit Verheirateten zu wohnen. Doch führt er Beispiele Verheirateter an mit welchen er sehr zufrieden war und erklärt nichts gegen die geplante Ehe zwischen Gärtner und Beschliesserin einzuwenden haben. Der Gärtner könne im Dienst bleiben. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] soll Vorkehrungen treffen um eine gute Nachfolgerin für die Beschliesserin zu finden.
Antwort auf ein Schreiben von P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] vom 24.2. wegen Zollbefreiung; Die Herzogliche Württembergische Rentkammer ist zwar bereit für vergangene Sachen von unserer dortigen Herrschaft. – Die Konstanzer Kurie gilt es bei guter Laune zuhalten. In nächsten Tagen werde er nach Klingenberg verreisen um in Hoheburg die Altäre einzuweihen (vermutlich ist dort nach dem Brand die Kirche renoviert worden). Konstanz wollte ihm vor einigen Jahren das Privileg der Altäre sogar in den eigenen Kirchen streitig machen.