Der Abt meldet, dass er dem von Sigmaringen empfohlenen Geistlichen Michael Molitor (vgl. Brief vom 18.6.1789) höflich abgesagt habe. Nun habe der Oberamtmann von Sulz einen Priester namens Schmid, der in Waldmössingen und Bochingen Kaplan gewesen war, empfohlen. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] soll auch über ihn Erkundigungen einziehen. (Zum Resultat dieser Erkundigungen siehe Schreiben vom 19. Juli 1789).
Der Abt spricht den Betroffenen sein Bedauern und seine Teilnahme aus. Sobald er von P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] nähere Umstände erfahren habe, werde er Anweisungen erteilen. Er möchte erfahren, ob Kinder, Sorglosigkeit oder Verwarlosung Brandursache sei. Es sei jedes Bürgers Pflicht, seine Feuerstätte in Ordnung zu halten. Die Feuerschauer sollen genaue und strenge Kontrollen durchführen. Er habe früher schon festgestellt, wie nachlässig Untertanen diesbezüglich seien und wie sie die von Feuerschauern befohlenen Reparaturen gleichgültig ausführen würden.
Am Abend des Tages, an welchem der Bote von Muri nach Glatt los ging, kam ein Brief von P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] inklusive dessen Bittschreibens vom 17. August an den französischen General, in welchem er diesen um Verschonung vor Kontributionen bittet. Der Abt lobt P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] für seinen Fleiss und seine Sorge und äussert Zweifel betreffend der Erfolgschancen einer solchen Bitte. Die Winterernte ist eingebracht und die Leute wieder bei der gewohnten Arbeit. In Muri wurde beschlossen für die Dauer eines Jahres eine besondere tägliche und monatliche Andacht zu halten.
Der Abt bittet P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] um genauere Angaben über den Hof zu Trillfingen zu berichten, da er von anderer Seite vernommen hat, dieser sei durch eine zweifelhafte Hypothek belastet.
Dankt für die Weihnachts- und Neujahrswünsche und heiligen Messopfer. Es sei ihm angenehm, wenn die Jahresrechnung und das vorige Geld sicher nach Muri kommen. Möge Gott Kloster und Glatt im neuen Jahr vor Unglück bewahren. Die verordnete Beisteuer werde wohl die Unwetterfolgen etwas gemildert haben. „Was man den Armen gibt, geht niemals verloren.“ Die Heirat des Gärtners mit der Beschliesserin Michelina in Dettingen ist vorbei. Gottes Segen möge sie begleiten.
Er hat mehr Geld von der Herrschaft erwartet. Nun muss in Sachen Klosterbau mit Verzögerung gerechnet werden. Von Sigmaringen erwartet er die Rückzahlung von 4000 fl.
Lehenempfang des Blutbannes mit Wien verhandeln. Bei Lehensangelegenheiten darf man nicht zögern.
Das Unglück vom 10.5.81 betrifft Dettingen, Diessen und Dettensee am . Für die Untertanen ein hartes Schicksal. Um was genau es sich handelt, ist nicht ersichtlich, jedenfalls betrifft es Juden (Z.B. Israel Veit, Ruben Josef, der Hirschlowisser Witwe Sohn).
Der Abt bestätigt den Empfang des Gutachtens (cf. Nr. 39). Er habe es eingehend studiert und auch einigen Senioren vorgelegt. Die Frage, ob solche, die in Glatt zwar kein Haus aber Güter besitzen, auch zu Frondienst verpflichtet seien entscheidet er positv. PS: Es sei ihm unmöglich in Zukunft dem Fürst von Sigmaringen Geld zu leihen.
Ein Bittschreiben betreffend zollfreier Ausfuhr unseres Weines von Neuweier ist an seine Durchlaucht zu Baden gestellt worden. Doch da es sich nicht um eine grosse Menge handle, lohne es sich wohl kaum um Erlass des Zolls zu bitten.
Franziskaner: Ohne Angriff könne der Abt die Empfehlung seiner Durchlaucht von Hechingen wegen der Almosensammlung durch die Franziskaner in unseren schwäbischen Herrschaften nicht einfach zurückweisen. Da die Franziskaner wegen der weiten Entfernung selten hier aushelfen, werden die Almosen unserer Leute mager sein. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] soll folgendermassen antworten:
Den Dettenseeern könne kein 3. Seelsorger gegeben werden.
Er werde heute noch Seiner Exzellenz dem Herrn Nuntius von Luzern schreiben. Er möchte sich nämlich 2-3 Wochen zwecks Genesung in Muri aufhalten und wünsche, dass dies bald geschehe.
Dieser Brief geht nach Glatt, da P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] nach Glatt zurückgekehrt ist. Der Abt fragt, ob die Rückreise gut gegangen sei. Der Abt bestätigt das am 10. August abgeschickte und das am 15.8. erhaltene Schreiben. Er ist einverstanden, dass den Taglöhnern eine Aufbesserung gewährt werde. Man soll versuchen die Herrschaft von der Schwäbischen Ritterschaft zu lösen, damit die Franzosen wissen, dass es sich hier um schweizerisches Eigentum handelt. Man müsse freilich in einer so heiklen Sache sehr klug vorgehen.
Der Fürstabt ist unzufrieden, dass man entgegen seiner Weisung P. Ambrosius Bloch statt P. Josef Huber zum Unterpfarrer gemacht hat. Weiter ist er der Meinung, dass P. Meinrad Bloch nicht nur das Amt sondern auch den Rang eines Subpriors übernehmen soll. Und er schreibt über das Kanzlerhaus.