Der Abt überlässt es P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] zu entscheiden, wieviel für die 5000 R vom Kirchenpflegfond genommen werden soll (hierzu siehe auch A.IV.VII.20.5). Er schlägt 2000 R vor. Er berichtet, dass er von Präsident Summerau am 27. Juni ein Dankesschreiben erhalten habe. P. Leonz soll ihm mitteilen ob er die Summe lieber an den Rentmeister in Rottenburg oder Stockach geben werde. Der Abt schlägt Rottenburg vor. Er berichtet von Gerüchten, dass die Franzosen wieder bis über den Rhein zurück gedrängt worden seien und von widersprüchlichen Meldungen. Man soll nicht viel beiseite (in Sicherheit) schaffen um den Franzosen zu zeigen, dass man auf ihre Versprechen vertraue. Er äussert Gedanken dazu, wie man den Franzosen begegnen soll um sie für sich zu gewinnen und so die Herrschaften best möglich durch diese Phase zu bringen. Sollte doch ein Überfall stattfinden, soll P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] möglichst bald nach Muri berichten.
Dieser Brief geht nach Glatt, da P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] nach Glatt zurückgekehrt ist. Der Abt fragt, ob die Rückreise gut gegangen sei. Der Abt bestätigt das am 10. August abgeschickte und das am 15.8. erhaltene Schreiben. Er ist einverstanden, dass den Taglöhnern eine Aufbesserung gewährt werde. Man soll versuchen die Herrschaft von der Schwäbischen Ritterschaft zu lösen, damit die Franzosen wissen, dass es sich hier um schweizerisches Eigentum handelt. Man müsse freilich in einer so heiklen Sache sehr klug vorgehen.
Der Abt vernahm, dass P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] auch 1796 gut gearbeitet und für das Kloster in Muri eine schöne Summe zusammengetragen hat. Er bittet P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] sehr vorsichtig zu sein beim Transport des Geldes nach Muri. Diese Summe würde schwinden, wenn die Requisitionen (Krieg) weiter gingen. Er war bereit gewesen, den Untertanen etwas nachzulassen, aber sie haben sich zur Zeit der Franzosenbesatzung und danach undankbar verhalten und so sei er nicht gewillt weitere Gnaden- und Wohltaten an sie zu verschenken. Vielleicht werden sie einsichtig, wenn ihre Not grösser wird. Desweiteren hofft der Abt, dass es P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] gelingen möge, die Schlösser des Klosters vor Einquartierungen der Militärs zu bewahren. Wegen der Dettensee’er Angelegenheit sei er noch nicht beruhigt. Der Agent in Wien müsse äusserste Aufmerksamkeit bekommen.
Dank für die Namenstagswünsche. Er wünscht P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] gute Besserung. Die Spende an das im vorigen Brief erwähnte Seminar hat die Empfänger erreicht. Der Erzbischof von Paris hat ihm ein Dankesschreiben zukommen lassen. Er hat vernommen, dass die Soldaten unsere Herrschaft endlich verlassen hätten. Wenn nur die Franzosen nicht mehr kommen. Der Oberamtmann habe ihm zum Namenstag geschrieben, von den 6 Louis d’or aber kein Wort erwähnt. Ob er diese möglicherweise noch nicht erhalten habe? Der Abt legt ein Bittschreiben der Gemeinde Dettensee bei, das er erhalten habe. In Anbetracht aller Umstände meint der Abt, das verzinsliche Darlehen auf 250 R zu senken, das Übrige aber mit Zuspruch nachzulassen. Er überlässt die Entscheidung P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler]. Wichtig sei bestehende Rechte nicht zu verletzen.
P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] werde den Schmerz des Abtes verstehen bei gleichzeitigem Wissen darum, dass nichts schlecht ist, was Gott gemacht hat. Alles was Gott sendet, soll geduldig ertragen werden. Aber es wäre ein harter Schlag, würde das Kloster auch die deutschen Herrschaften samt den Kapitalien verlieren. P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler]’ Vorschläge betreffend deren Verwahrung überzeugen den Abt nicht. Vergangen Samstag ist er zusammen mit dem Abt von Rheinau und beiden Begleitern nach Oftringen gegangen. [Der Abt von Rheinau war sein leiblicher Bruder.] Von dort aus wären sie im Notfall innert zwei Stunden auf österreichischem Gebiet. Nach Glatt zu den Revolutions-Süchtigen zu kommen, könne ihm niemand anraten, dort könnte er den Franzosen in die Hände fallen. Der Abt berichtet von der Lage im oberen Trient und über die Lage im Kloster Muri, wo die zurückgekehrten Mitbrüder im von Wachen umstellten Kloster zum Ausharren gezwungen seien. Der Abt sendet P. Leonz Bütler [http://www.muri-gries.ch/mediawiki/index.php/Leonz_B%C3%BCtler] das gewünschte Zertifikat und fordert ihn auf davon Gebrauch zu machen.
Der Fürstabt verdankt seine Rückkehr nach Glatt dem Gebet seiner Mitbrüder. Es schmerzt ihn die helvetische Verfassung. Er lobt die Mühe und Sorgfalt mit der sich P. Meinrad Bloch für die Erhaltung des Stiftes einsetzt und er tröstet P. Gregor Koch wegen dem einstweiligen Aufenthalt in Klingenberg.
Der Fürstabt dankt ihm für seine Reise nach Muri. Er teilt ihm seine Ansicht über dortige Persönlichkeiten mit, schreibt über die Klagen bezüglich der schlechten Wirtschaft der Verwaltung und hofft auf eine baldige Befreiung von Klingenberg.
Der Fürstabt ist zufrieden, dass den Pfarrern von Boswil und Bünzen eine bestimmte (finanzielle) Kompetenz erteilt wurde, aber sie sollen darüber Rechnung stellen. Von einem Bett für Margreth, die abziehende Häuserin, will er nichts wissen, gestattet aber eine Douceur von 2 Louis d'or.
Der Fürstabt schreibt über vier Mitbrüder, die aus eigenem Antrieb ins Kloster zurückgekehrt sind, darüber dass P. Otmar Bossart neu die Zinseinnahmen besorgt sowie über das Handgelübde, die Tätigkeit seines Bruders in Bern und über Fr. Coelestin Werder.
Der Fürstabt ist der Meinung, dass der Katalog-Verfasser eine Rüge erhalten soll. Er ist erstaunt über die Dispens Fr. Coelestin Werders. Die Deportierten werden nach Hause kommen.
Der Fürstabt berichtet von einem in der Schweiz existierenden schlimmen Projekt gegen die Klöster. Über die Konvent-Beichtväter und eine Veränderung in der Präzeptur.